elle real 2023

elle real 2023

Sonntag, 6. Juli 2025

Ode an die Freude, fĂŒr immer babyblau-weiss đŸ©”

Meine lieben elle realerinnen,
 

Worte können gar nicht ausdrĂŒcken, was ich fĂŒhle. Ich bin zutiefst berĂŒhrt von dem, was ihr alles zu meinem Abschied gesagt und getan habt. Gestern sagte ich kurz, dass ich meinen RĂŒcktritt wohl doch nicht so hĂ€tte ankĂŒndigen sollen, damit ihr mir das AbschiedsgschmĂ€us erspare. Doch als gute Psychotherapeutin weiss ich, dass es sinnvoll ist, wenn ich auch all den Abschiedsschmerz fĂŒhle. Und die WertschĂ€tzung und Verbundenheit von und mit euch möchte ich nicht missen! In der letzten Zeit habe ich nicht mehr so doll gespĂŒrt, dass ich Teil dieser Frauschaft bin und nun bin ich wieder erinnert, dass jede von uns ihre ganz eigene Bedeutung fĂŒr elle real hat, und dass das unser Team ausmacht.
 

Ich blicke zurĂŒck auf etwas mehr als 11 Jahre elle real. Nach dem ersten Training durfte ich aufgrund von Personalknappheit direkt auf den Platz und eine 0:8 (oder 11?) Niederlage erleben. Das war auch der Trend die ersten Jahre auf dem Platz. Gestern, 11 Jahre spĂ€ter, durften wir zum x.-ten Jahr infolge das mittlere Tableau belegen und mein Abschiedsspiel mit einem Sieg feiern. Dazwischen ist unglaublich viel auf und neben dem Platz passiert. Ich denke an Enten auf dem Bungi, unzĂ€hlige AusflĂŒge in die Berge, auf die Alp, in das RotkĂ€ppli und sonst wohin, unfaire akademische Vorteile auf Schnitzeljagden durch ZĂŒrich, elle real goes Curling oder Bubble Soccer, Tanzen in der Zitrone (gut, daran erinnere ich mich nur so mĂ€ssig) und sonstwo, Schrottwichteln (legendĂ€r auch online wĂ€hrend der Pandemie), die Bar am Egge, das Mille, die ChĂ€segge und andere LokalitĂ€ten, ewig lange GVs und andere Diskussionen um "ohne Trainer, aber mit Coach", den ersten und weitere elle real Nachwuchstalente, und nebst unzĂ€hlig vielen anderen Erinnerungen natĂŒrlich meine geliebten Sonntage auf dem Hardhof. Nicht eine einzige Erinnerung davon möchte ich missen.
 

Doch auch persönlich hat sich in dieser Zeit sehr viel getan und mein Beisammensein mit euch mich sehr geprĂ€gt. Vor 11 Jahren habe ich noch studiert und mit jeder Faser meines Körpers einen sehr alternativen Lebensstil verfolgt, damit bloss auch von aussen klar wird, dass ich progressiv und feministisch eingestellt bin (und naja, um zu rebellieren). Mit jedem Jahr bzw. Entwicklungsschritt habe ich mich Ă€usserlich immer mehr einem sehr konservativen Stereotyp angenĂ€hert und lebe nun mit Mann, Kind, Hund und Katz in einem Haus in einem Dorf mit SVP Mehrheit, habe ein eigenes Auto und eine erfolgreiche Karriere. Lange Zeit war der Frauenfussball mit euch fĂŒr mich so wichtig, um weiterhin noch 'irgendwie alternativ' zu sein. Es ist mir also nicht nur um des Fussballes und der Gemeinschaft Willen schwer gefallen, aufzuhören, sondern auch um meiner IdentitĂ€t. Elle real hat mir glĂŒcklicherweise dabei geholfen, heute zu wissen, dass ich auch ohne das AushĂ€ngeschild fsfv meinen Kern wahre und ich bin stolz darauf, mit meinem stillen Beitrag, wenn ich in der Traumatherapie den Opfern sexueller Gewalt wieder Mut, Stimme und Selbstvertrauen gebe, meinen ganz eigenen Beitrag zu einer besseren und gleichgestellteren Welt leiste. Und so ist auch mein RĂŒcktritt ein Zeichen davon, dass ich mit meinen BedĂŒrfnissen und meiner IdentitĂ€t im Einklang lebe.
 

Danke euch fĂŒr die gemeinsame Zeit auf und neben dem Platz. Ihr werdet mir fehlen, aber ganz weg sein werde ich nie.  Mein Herz ist und bleibt selbstverstĂ€ndlich immer babyblau!

 



























 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen